Auf diesem 25 Meter langen Zweimastklipper, der »Tijdgeest« (niederländisch für „Zeitgeist“), sollte ich eigentlich von März bis einschließlich November 2020 ein gap year als Matrose verbringen.
Dabei sollte ich – nachdem wir das Schiff im März flott gemacht hatten – eigentlich mit Gruppen von bis zu 18 Menschen auf dem Ijssel- und Wattenmeer in den Niederlanden unterwegs sein und diese beim Segeln anleiten.
Doch mit Corona kam alles anders: Statt drei Wochen arbeiteten wir schlussendlich drei Monate am Schiff, anstatt mit Gästen zu Segeln. Als wir Ende Juni endlich die erste Gruppe – in stark reduzierter Besetzung – an Bord begrüßen durften, erstrahlte das Schiff komplett frisch gestrichen in neuem Glanz.
Leider war es uns nur gut drei Monate lang möglich mit Gästen unterwegs zu sein, bevor wir wieder – wie zu Beginn der Saison – auf ein kleines ferngesteuertes Modellboot zum Segeln begrenzt wurden. Mit den steigenden Infektionszahlen und verschärften Gegenmaßnahmen war es ab Ende September erneut nicht mehr möglich mit Gruppen an Bord zu Segeln.
Trotzdem habe ich in den drei Monaten, die wir mit Gruppen segelten, viel gelernt: Nicht nur über das das Segeln, sondern insbesondere auch Gruppen anzuleiten, zu motivieren und zu managen.
Die Erfahrung über so lange Zeit auf so engem Raum mit Menschen zusammen zu leben und jeden Tag den Naturkräften ausgesetzt zu sein, waren ebenfalls charakterprägend.
Einen kleinen Einblick in die Erlebnisse an Bord gibt die Bildergalerie unten (vielen Dank an dieser Stelle an Tanja Elting und Axel Polensky, die mir einige ihrer Fotos zur Verfügung gestellt haben).