Recherche für die Fotoaustellung „Ganz nah, aber weit genug“
Viele Frauen im inoffiziellen Flüchtlingslager haben Kleinkinder auf dem Arm, die entweder im Krieg oder auf der Flucht geboren wurden und ihr Heimatland Syrien überhaupt nicht kennen.
Foto: Michael Scheppe
Im August 2015 habe ich im Rahmen meines Stipendiums durch die journalistische Nachwuchsförderung der Konrad-Adenauer-Stiftung die Chance bekommen zusammen mit neun weiteren Konstipendiat(inn)en in den Libanon zu reisen. Dabei besuchten wir die „Lager“ (die häufig mehr wie Stadtviertel – wenn auch sehr heruntergekommene – Stadtviertel aussahen) der armenischen, palästinensischen und syrischen Flüchtlinge in Beirut und der Bekaaebene. Als hauptverantwortlicher Fotograf für eine Fotoausstellung über die Situation – vor allem syrischer – Flüchtlinge im Libanon besuchte ich zudem das Hauptquartier des UNHCR in Beirut und dokumentierte die Situation der Flüchtlinge dort. Die verzweifelte Situation der Flüchtlinge – insbesondere in einem inoffiziellen Flüchtlingslager nahe der libanesisch-syrischen Grenze in der Bekaaebene – hautnah mitzuerleben, hat mich tief bewegt. Ihre dramatischen Schicksale zu dokumentieren ohne sie dabei zu instrumentalisieren, fand ich dabei besonders schwierig. Ich hoffe, dass es mir trotzdem gelungen ist und wir mit unserer Fotoausstellung, die unter anderem in der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin, dem Thüringer Landtag in Erfurt, dem Museum Schloss Tübingen und vielen weiteren Orten in ganz Deutschland gezeigt wurde, Aufmerksamkeit für die Situation der Menschen im Libanon und Verständnis für die Flüchtlinge, die immer noch tagtäglich nach Europa aufbrechen, erzeugen konnten.
Einen Eindruck von der Ausstellung vermittelt dieser Trailer:
Meine ganz persönliche Auswahl von Fotos aus dem Libanon habe ich auf Flickr veröffentlicht: